Ein Einblick in den Sportkletter-Treff am Donnerstag

DAV Hagen Sportklettern – Klettertreff donnerstags in der Kletterwelt Sauerland

Ein Einblick in unseren Klettertreff. – Darum klettern wir gerne: – Warum klettern?

Darum klettern wir gerne

Tabea: weil die Bewegung nicht nur gut tut, sondern für alle Schwierigkeitsstufen sowohl für entspanntes als auch herausforderndes Klettern was dabei ist und die Konzentration auf das Klettern dabei hilft einfach abzuschalten und den Alltag zu vergessen. Dazu die Gemeinschaft mit den Mitkletterern zu genießen macht es für mich zum idealen Ausgleichssport.

Hans-Werner: weil viele Bewegungsvarianten und Muskeln, die beim Klettern benötigt werden, den Körper beweglich und fit halten. Besonders die dynamischen Abläufe beim Klettern in den einzelnen Routenabschnitten, zu überlegen, mit welcher Technik komme ich am besten weiter und diese Entscheidung dann in Körperbewegung umzusetzen, sind ein gutes Training für den Kopf. Das ist für mich ein wichtiges mentales Training und besser als manches Gehirnjogging in Zeitschriften oder Büchern.

Martina: weil die Bewegung einfach gut tut und das Klettern alle Muskeln trainiert. Durch die Konzentration auf die Kletterroute kann ich mich gedanklich nur auf den Augenblick ausrichten und alles andere ausblenden. Außerdem genieße ich sehr die Gemeinschaft und den Austausch mit den anderen Kletterern unserer Gruppe.

Petra: weil ich sowohl als Sichernde, als auch als Kletternde ganz schnell den Alltag vergesse, ruhig werde und mich aufs Klettern konzentriere. Weil ich mindestens zu zweit aktiv bin. Weil ich meine Grenzen erfahre und manchmal in unterschiedlichster Weise ( mal mutiger, mal kräftiger, mal geschickter….. ) darüber hinaus wachse. Alles zusammen macht einfach Spaß.

Sylke: ich komme gern zum Klettertreff, weil Klettern für mich ein guter Ausgleich im Alltag ist. Jede Kletterroute ist anders, so dass ich mir immer wieder neue Herausforderungen suchen kann. Durch die unterschiedlichen Bewegungsabläufe werden verschiedenste Muskeln beansprucht und gleichzeitig werden Gleichgewichtssinn und Koordination trainiert. Zudem bin ich auf das Klettern, den nächsten Zug, die stabile Position zum Klippen etc. konzentriert, so dass ich den Kopf frei bekomme von anderen Dingen. Mir gefällt die offene Atmosphäre in der Klettergruppe, jeder klettert auf seinem Niveau ohne Leistungsdruck und weiß, dass er sich auf den Sicherungspartner verlassen kann.

Nathan: Klettern macht Spaß!

Darum klettern wir gerne, aus vielen Generationen von 14 bis 67 Jahre.

Warum klettern?

Klettern stärkt die gesamte Muskulatur und fördert die Rumpfstabilität, ohne die Wirbelsäule unnötig zu belasten. Starke Muskeln wirken sich positiv auf die Knochen aus, was wiederum eine eventuelle Osteoporose ausbremst. Auch Schnelligkeit und Beweglichkeit werden trainiert. Die Sportart wirkt sich positiv auf die Körperwahrnehmung aus, denn beim Klettern ist das Finden und Verlagern des Körperschwerpunktes für die Kletterbewegungen wichtig und dabei auch kraftsparend und fördert auch die sensorischen und motorischen Fähigkeiten. Auch Sehnen, Gelenkkapseln und Bindegewebe profitieren vom Klettern, da diese durch Dehnung, Entspannung und Druck stimuliert werden. Neben den körperlichen Aspekten profitiert auch die Psyche von dieser Sportart. Klettern fördert die Konzentrationsfähigkeit, fordert heraus sich auf das „Jetzt“ zu fokussieren.

Klettern ausprobieren?
Sehr gerne. Als Kletterbetreuer stehe ich gerne dafür zur Verfügung. Eine Terminvereinbarung für 2 bis 4 Personen reicht da völlig aus. Bei diesem Schnupperklettern erkläre ich den Sicherungsablauf und gehe individuell auf die sportliche Fähigkeit bei jedem Einzelnen ein.
Das Schnupperklettern findet dann in der Kletterwelt Sauerland statt. Klettergurte und Kletterschuhe können dort ausgeliehen werden.
Zurzeit gilt die 3G-Regel und außer beim Klettern muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

Ein Einblick in unseren Klettertreff
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Petra sichert mit einem Grigri-Sicherungsgerät (Halbautomat) Tabea beim Toprope-Klettern.

Toprope heißt, dass das Sicherungsseil vom Sicherer durch das Sicherungsgerät über einen Umlenker oben am Ende der Kletterroute wieder runter zum Kletterer kommt und dort im Sicherungsgurt eingeknotet ist.

Tabea hat das Seil mit dem doppelten Bulin-Knoten am Klettergurt eingebunden. Das ist ein alternativer Sicherungsknoten zum typischen doppelten Achterknoten. Der doppelte Bulin-Knoten gehört zum Ausbildungsinhalt für Vorstiegs-Sicherungskurse. Er lässt sich leichter nach einem Sturz lösen.
Tabea wird nach erfolgreichem Klettern von Petra langsam abgelassen.
Nathan beginnt eine Vorstiegs-Route und ist dabei, das Seil in den ersten Sicherungspunkt einzuhängen. Im Kletterjargon wird es „klippen“ genannt, weil nach dem Seileinhängen meistens der Schnapper des Karabiners ein Klickgeräusch auslöst.
Hier ist Nathan noch am Anfang der Route mit dem ersten eingehängten Sicherungspunkt und seine Mutter Sylke sichert ihn.
Hier ist Nathan schon in der Überhangstelle. Im Überhang ist es besonders wichtig eine stabile 3-Punkt-Position mit einer Hand und den beiden Füßen zu finden, um sicher das Seil in den nächsten Sicherungspunkt einhängen zu können.
Hier bin ich, Hans-Werner, zu sehen, wo ich die Ferse des linken Fußes in den Klettergriff setze, um eine stabile Kletterposition für das Klippen zu haben.
Hier ist zu sehen, dass ich nach dem Klippen auf dem Tritt von der Ferse zur Fußspitze wechsle, um leichter hochtreten und damit weiterklettern zu können.
Ein wichtiger Aspekt beim Sichern von Kletterern ist der Gewichtsunterschied. Ist der Kletterer deutlich schwerer als der Sicherer, dann muss der Sicherer den Gewichtsunterschied ausgleichen. Dafür stehen in der Kletterhalle Sandsäcke von je 15 kg zur Verfügung. Diese werden mit in den Sicherungsring des Klettergurtes vom Sicherer eingehängt.
Alternativ gibt es das „Ohm“ von Edelried. Durch diesen sogenannten Widerstand läuft das Seil vom Sicherer zum Kletterer. Vorrangig wird es beim Vorstiegssichern eingesetzt, wie auf dem Bild zu sehen. Unbelastet läuft das Seil fast ohne Reibung durch das Gerät. Bei einem Sturz schlägt es hoch und durch die Konstruktion des Gerätes ist in dieser Position die Reibung deutlich höher. So können Gewichtsunterschiede bis 30 kg kompensiert werden.
Kletterrouten sind nur bei den leichtesten ähnlich einer Raumspartreppe. Bei höheren Schwierigkeiten liegen Tritte auch übereinander oder sogar richtungsversetzt. So eine Position ist auf dem Bild zu sehen. Klettertechnisch werden sie Kreuztritte genannt.
Hier zu sehen Martina und Hans-Werner beim Toprope-Klettern. Petra und Tabea sichern. Martina in einer leichten Route. Für sie ist es nach einer Therapie mit Folgen ein Koordinierungstraining. Ich versuche mich in einer 7-er-Route. Mein Ziel ist es, die Schwierigkeit 7 auch im Vorstieg zu klettern.
Apropos Schwierigkeit, sie ist international einfach aufsteigend definiert. Je höher die Zahl umso schwerer ist die Kletterroute. Eine 3-er-Schwierigkeit ist ähnlich einer Raumspartreppe, eine 7 hat größere Abstände zwischen den Tritten und Griffen und beide sind deutlich kleiner.
Julia möchte das Grigri-Sicherungsgerät kennenlernen. Sie ist im Toprope-Sichern ausgebildet und nutzt ein empfohlenes Sicherungsgerät, das die Handbremskraft unterstützt, genannt Autotuber. Die Motorik für das Seileinholen ist identisch. Das Ablassen des Kletterers ist anders. Deshalb hintersichere ich Julia. Das bedeutet: sollte beim Sichern ein Fehler passieren, dann halte ich das Bremsseil fest und in Verbindung mit dem Sicherungsgerät bleibt die Sicherungskette erhalten.
Hier wird Martina langsam abgelassen. Dabei ist bei diesem für das Grigri empfohlenen Karabiner noch ein Schnapper auf der rechten Seite, durch das man das Bremsseil zusätzlich führen kann. Damit kann mehr Reibung erzeugt werden und schwerere Kletterer lassen sich damit dann leichter langsam ablassen.
Bisher waren hohe Kletterrouten zu sehen. Auf diesen Bildern sehen wir die obere Ebene mit kürzeren Kletterrouten.

Hans-Werner Treppmann – Kletterbetreuer