Sonntagmorgen, endlich ging es los. Wir trafen uns am Parkplatz Sportplatz Lindehausen um 03:30. Jochen war wider Erwarten pünktlich und so holten wir, mit Anke und Gabi, Hans-Werner wie verabredet um 04.00 in Hagen ab. Mit Mühe stopften wir das restliche Gepäck in den Kofferraum mit dem mulmigen Gefühl wie das denn alles auf die Hütte soll. Nach 2 Pausen und einem Cappuccino in Inzell erreichten wir gegen 14:00 den Holzfällerparkplatz am Hintersee, unseren heutigen Treffpunkt. Kurze Zeit später traf auch Bernd, unser Organisator und „Bergführer“, ein. Ein letztes Mal die Ausrüstung checken, was muss mit, was kann für die restlichen zwei Tage unten bleiben, dann schulterten wir die gut gefüllten Rucksäcke. Kurz noch einen Passanten zu einem Gruppenfoto genötigt, dann nahmen wir den 3-stündigen Aufstieg zu der auf 1680m hoch gelegenen Blaueishütte in Angriff. Nach dem ersten Drittel der Strecke wurde uns das Gew
icht unseres Gepäcks bewusst. Lasten wurden noch einmal anders verteilt, und weiter ging es. Der Weg ließ immer wieder herrliche Blicke auf den idyllischen Hintersee und die Bergwelt des Berchtesgadener Land zu. Um die Stimmung wieder nach oben zu bringen beschlossen wir eine Pause auf der Schärtenalm einzulegen. Noch während der Pause setzte Regen ein und wir setzten uns wieder zügig in Bewegung. Gegen 17:30 erreichten wir ziemlich durchnässt endlich unser Ziel. In dem neuen ausgezeichneten Trockenraum der Hütte ließen wir unsere durchnässte Ausrüstung für den nächsten Tag trocknen. Wir richteten unser Lager und fanden uns anschließend zum Abendessen in der Gaststube ein. Danach noch eine kurze Besprechung des folgenden Tages und ein langer Tag ging zu Ende.

Für den nächsten Tag war Kaiserwetter angesagt und so hatten wir uns die Tagestour zur Schärtenspitze vorgenommen. Dazu kombinierten wir zwei Touren miteinander. Zunächst ging es über den Plattenweg ||-||| in 7 Seillängen hinauf. Nach einer kleinen Pause ging es über die Nordostwand 8 SL hinauf zur Schärtenspitze. Wem das zu viel war, konnte nach der ersten Tour über den Normalweg wieder absteigen. Die Ersteigung der Schärtenspitze lohnt sich allerdings, denn man hat von dort einen herrlichen Rundumblick auf die Gipfel des Berchtesgadener Land, Watzmann, Hoher Göll, Untersberg um nur einige zu nennen. Wie so oft, folgt nach einer schönen Klettertour, noch ein weniger schöner und anstrengender Abstieg. So auch heute. Über einen schottrigen Steig ging es zur Blaueishütte zurück, wobei der Gedanke an das Kuchenbuffet einigen ein Lächeln aufs Gesicht zauberte und das Tempo zum Schluss noch einmal deutlich zunah
m.
Am dritten Tag hingen die Wolken recht tief, so dass wir nur zu einer kurzen Tour aufbrachen. “ Anderls Neubeginn“ ||| 7 SL stand auf dem Programm. Nach einiger Sucherei fanden wir den Einstieg. Trotz der Regengüsse der vergangenen Nacht und der Nebelfeuchte war der Fels hier sehr griffig. Schwieriger war eher das Finden der Bohrhaken und Standplätze bei dem Nebel. Der Abstieg erfolgte über die Schotterpiste, die wir schon vom Vortag kannten. Den Nachmittag verbrachten wir mit Kuchen und spielen.
Donnerstag mussten wir die Blaueishütte leider wieder verlassen, um in das CVJM-Heim am Hintersee für zwei Übernachtungen zu ziehen. Den Vormittag wollten wir aber bei gutem Wetter noch für einige kurze Mehrseillängen nutzen, und gingen sogar noch die längere Tour “ Priem “an. Leider mussten wir hier nach der zweiten Seillänge abbrechen, da wir von einem Gewitterschauer überrascht wurden. An der Hütte angekommen war der Spuk auch schon wieder vorbei. Zum Abschluss gab es noch ein Stück Kuchen, dann ging es 800 Höhenmeter wieder hinab. Bevor wir das CVJM-Heim beziehen konnten, mussten 3 von uns noch den geforderten Corona-Test machen. In Ramsau wurden wir auf dem Parkplatz des Rathauses fündig. 3x Negativ, so konnten wir dann unsere Unterkunft beziehen.
Für den letzten Tag hatten wir eigentlich einen Klettersteig geplant, jedoch waren die Wetteraussichten gar nicht gut. So lange es allerdings nicht regnete, konnten wir uns zumindest eine kurze Wanderetappe vornehmen. Wir marschierten nach Ramsau zum Sightseeing. Das Wetter war immer noch gut und allmählich entwickelten sich unterschiedliche Ideen. Einer entschied sich dazu, mit dem Bus nach Berchtesgaden zu fahren. Die vier übrigen gingen über den Schattseitweg Richtung Hintersee. Da das Wetter überraschend gut blieb, gingen die vier weiter Richtung Hängebrücke im Nationalpark BL, fanden eine Alm zum Rasten und Schmausen. Einer fand eine Bushaltestelle, drei gingen noch bis zur Hängebrücke mit Blick auf die Ramsauer Dolomiten. Auf dem Rückweg gab es für zwei, die kein Ende finden konnten, noch den Umweg über die Halsalm bei herrlichstem Sonnenschein zum Hintersee. Das Wetter ist manchmal auch besser als angesagt.
Bericht: Gabi und Jochen
Bilder: Gabi, Jochen und Hans-Werner