Gemeinschaftstour – Klettern im Blaueis vom 04.07. bis 10.07.2021

Anreise: 04.07.2021

Sonntagmorgen, endlich ging es los. Wir trafen uns am Parkplatz Sportplatz Lindehausen um 03:30. Jochen war wider Erwarten pünkt­lich und so holten wir, mit Anke und Gabi, Hans-Werner wie verabre­det um 04.00 in Hagen ab. Mit Mühe stopften wir das restliche Ge­päck in den Kofferraum mit dem mulmigen Gefühl wie das denn alles auf die Hütte soll. Nach 2 Pausen und einem Cappuccino in Inzell er­reichten wir gegen 14:00 den Holzfällerparkplatz am Hintersee, unse­ren heutigen Treffpunkt. Kurze Zeit später traf auch Bernd, unser Or­ganisator und  „Bergführer“, ein. Ein letztes Mal die Aus­rüstung checken, was muss mit, was kann für die restli­chen zwei Tage unten blei­ben, dann schulterten wir die gut gefüllten Rucksäcke. Kurz noch einen Passanten zu ei­nem Gruppenfoto genötigt, dann nahmen wir den 3-stün­digen Aufstieg zu der auf 1680m hoch gelegenen Blaueishütte in An­griff. Nach dem ersten Drittel der Strecke wurde uns das Gewicht un­seres Gepäcks bewusst. Las­ten wurden noch einmal an­ders verteilt, und weiter ging es. Der Weg ließ immer wie­der herrliche Blicke auf den idyllischen Hintersee und die Bergwelt des Berchtesgade­ner Land zu. Um die Stim­mung wieder nach oben zu bringen beschlossen wir eine Pause auf der Schärtenalm einzulegen. Noch während der Pause setzte Regen ein und wir setzten uns wieder zügig in Bewegung. Gegen 17:30 er­reichten wir ziemlich durchnässt endlich unser Ziel. In dem neuen ausgezeichneten Trockenraum der Hütte ließen wir unsere durch­nässte Ausrüstung für den nächsten Tag trocknen. Wir richteten un­ser Lager und fanden uns anschließend zum Abendessen in der Gast­stube ein. Danach noch eine kurze Besprechung des folgenden Tages und ein langer Tag ging zu Ende.

Einstieg ins Reibungsklettern: 05.07.2021
Um uns mit dem unbekannten Terrain vertraut zu machen, verbrach­ten wir den ersten Vormittag an den Wänden hinter der Hütte. Bernd machte eine kleine Trittschu­lung mit uns, die sich als sehr nützlich auf dem festen Plat­tenkalk erwies. Bevor es in die erste Mehrseillängen­route ging wurden noch ein­mal unsere Kenntnisse im Standplatzbau vertieft. Da­nach ging es erst einmal zur Kaffeepause an die Hütte zu­rück. Dort durften wir vom le­gendären Büffet der Blaueishütte hausgemachten Kuchen wählen. Motto des Hüttenwirts, „Alles unter 300g sind Kekse“. Den Nachmit­tag schlossen wir mit einigen leichten Mehrseillängentouren ab.
Auf zur Schärtenspitze: 06.07.2021

Für den nächsten Tag war Kaiserwet­ter angesagt und so hatten wir uns die Tagestour zur Schärtenspitze vorge­nommen. Dazu kombinierten wir zwei Touren miteinander. Zunächst ging es über den Plattenweg ||-||| in 7 Seil­längen hinauf. Nach einer kleinen Pause ging es über die Nordostwand 8 SL hinauf zur Schärtenspitze. Wem das zu viel war, konnte nach der ersten Tour über den Normalweg wieder absteigen. Die Ersteigung der Schärtenspitze lohnt sich allerdings, denn man hat von dort einen herrlichen Rundumblick auf die Gipfel des Berchtesgadener Land, Watzmann, Hoher Göll, Untersberg um nur einige zu nennen. Wie so oft, folgt nach einer schönen Kletter­tour, noch ein weniger schö­ner und anstrengender Ab­stieg. So auch heute. Über einen schottrigen Steig ging es zur Blaueishütte zurück, wobei der Gedanke an das Kuchenbuffet einigen ein Lächeln aufs Gesicht zauberte und das Tempo zum Schluss noch einmal deutlich zunahm.

Reibungsklettern soweit es geht: 07.07.2021

Am dritten Tag hingen die Wolken recht tief, so dass wir nur zu einer kurzen Tour aufbrachen. “ Anderls Neubeginn“ ||| 7 SL stand auf dem Programm. Nach einiger Sucherei fanden wir den Einstieg. Trotz der Regengüsse der vergangenen Nacht und der Ne­belfeuchte war der Fels hier sehr griffig. Schwieriger war eher das Finden der Bohrha­ken und Standplätze bei dem Nebel. Der Abstieg erfolgte über die Schotterpiste, die wir schon vom Vortag kann­ten. Den Nachmittag ver­brachten wir mit Kuchen und spielen.

Letztes Reibungsklettern und Abstieg: 08.07.2021

Donnerstag mussten wir die Blaueishütte leider wieder verlassen, um in das CVJM-Heim am Hintersee für zwei Übernachtungen zu ziehen. Den Vormittag wollten wir aber bei gutem Wetter noch für einige kurze Mehrseillängen nutzen, und gingen sogar noch die län­gere Tour “ Priem “an. Leider mussten wir hier nach der zweiten Seillänge ab­brechen, da wir von einem Gewitter­schauer überrascht wurden. An der Hütte angekommen war der Spuk auch schon wieder vorbei. Zum Abschluss gab es noch ein Stück Kuchen, dann ging es 800 Höhenmeter wieder hinab. Bevor wir das CVJM-Heim beziehen konnten, mussten 3 von uns noch den geforderten Corona-Test machen. In Ramsau wurden wir auf dem Parkplatz des Rathauses fündig. 3x Ne­gativ, so konnten wir dann unsere Unterkunft beziehen.

Das Wetter entscheidet mit: 09.07.2021

Für den letzten Tag hatten wir eigentlich einen Klettersteig geplant, jedoch waren die Wetteraussichten gar nicht gut. So lange es aller­dings nicht regnete, konnten wir uns zumindest eine kurze Wanderetappe vornehmen. Wir marschierten nach Ram­sau zum Sightseeing. Das Wetter war immer noch gut und allmählich entwickelten sich unterschiedliche Ideen. Einer entschied sich dazu, mit dem Bus nach Berchtes­gaden zu fahren. Die vier üb­rigen gingen über den Schattseitweg Richtung Hintersee. Da das Wet­ter überraschend gut blieb, gingen die vier weiter Richtung Hängebrücke im Nationalpark BL, fanden eine Alm zum Rasten und Schmausen. Einer fand eine Bushaltestelle, drei gingen noch bis zur Hängebrücke mit Blick auf die Ramsauer Dolomiten. Auf dem Rück­weg gab es für zwei, die kein Ende finden konnten, noch den Umweg über die Halsalm bei herrlichstem Sonnenschein zum Hintersee. Das Wetter ist manchmal auch besser als angesagt.

Abschied und Rückfahrt: 10.07.2021
Erlebnisreiche Tage in beeindruckender Landschaft liegen hinter uns. Sowohl im Gelände um die  Blaueishütte herum, wie auch im Tal, fin­den sich zahlreiche Aktivitäten für jeden Geschmack und Leistungs-stand. 5 Tage sind natürlich viel zu kurz.., aber wir kommen wieder.. keine Frage, schon wegen des Kuchens!

Bericht: Gabi und Jochen
Bilder: Gabi, Jochen und Hans-Werner