Allgäuer (Klettersteig-) Klassiker mit Andreas…..
…. Und vis-a-vis mit den Steinböcken
Nach einigem Hin- und Her – wer mit wem und wann fährt – ging es am 23.07.2023 endlich los:
Abfahrt zum Mahdtalhaus ins Kleinwalsertal, einer (Selbstversorger-) Hütte. Hier sollte unsere Basis für die ersten 4 Tage sein. Wir, das sind: Andreas (unser Kletterführer), noch’en Andreas mit Sylke, Wolfgang, Hans-Peter, Simone und später als Nachzügler Bernd.
Im Laufe des Nachmittags trudelten wir – fast alle, siehe oben – auf der Hütte ein und konnten noch einen herrlichen, sonnigen Nachmittag auf der Terrasse, im Liegestuhl genießen. Nach einem gemütlichen, ruhigen Abendessen ging es dann in Erwartung eines anstrengenden nächsten Tages mit vielen Höhen- und Klettermetern früh ins Bett. Auch wenn der Wetterbericht nichts Gutes versprach.
Aber denkste – der nächste Morgen hat uns dann aus unseren Ideen und Wünschen für den Tag gerissen. Nix da mit Klettern: Gewitterwarnung, schlechte Sicht – das volle Programm Schlechtwetter, das die Berge uns bieten konnten. Der Edelrid-Klettersteig fiel damit ins Wasser. Statt dessen eine Wanderung zur Schwarzwasserhütte auf 1651 m, von dort ein Blick auf den Hohen Ifen und dann wieder zurück ins Tal. Im Laufe des Tages hat sich das Wetter dann etwas beruhigt. Aber richtig gut wurde es nicht. Aber nun gut – was nicht ist kann ja noch werden, auch wenn der Wetterbericht nichts Gutes ahnen ließ. Den Tag beendeten wir dann mit einem gemeinsamen Kochen, dem einen und anderen Glas Wein und einigen Spielen.
Dann der zweite Tag, und wieder die Suche nach einem Alternativ Schlechtwetter-programm. Nach einigem Hin- und Her entschieden wir uns für eine Tour auf die Gaisalpe. Leider hatte die Hütte geschlossen und wir mussten mit dem Proviant aus den Rucksäcken auskommen. Den Abstieg ins Tal konnten wir dann in einer kurzen Regenpause im Sonnenschein genießen. Der Tag endete dann wieder in gemütlicher Runde mit gemeinsamen Kochen, Essen und Spielen.
Tag 3, weiterhin Regen, Gewitter usw. Also ein offizieller Tag zur freien Verfügung, oder besser gesagt organisiertes Abhängen im Mahdtalhaus bis zum Nachmittag und dann ein gemeinsamer Ausflug nach Oberstdorf.
Donnerstag, der vierte Tag der Tour, endlich gutes Wetter. Rucksack packen und ab zur Seilbahn auf die Kanzelwand. Natürlich waren wir nicht die Einzigen mit dieser Idee und es war zunächst recht voll vor und im Steig. Die Menge hat sich dann aber einigermaßen verlaufen – oder besser – verklettert, so dass es auf dem Weg zu Gipfel zügig voran ging. Der Klettersteig an der Kanzelwand zeigte sich mit mittlerem Schwierigkeitsgrad als guter Einstieg nach den Regen-Wandertagen. Über einen recht schmalen, sparsam beschilderten, ausgetretenen, aber spannenden Gratweg ging es dann zur Fidererpass-Hütte. Auf der Hütte angekommen waren wir zunächst enttäuscht, dass wir in einem Nebengebäude – dem Winternotlager – abseits der Hütte untergebracht wurden. Aber das war dann genau das Richtige für uns: alles ziemlich neu, alleine als Gruppe, ein Boller-Ofen – wenn auch mit Startschwierigkeiten – gegen die Kälte, ein Panoramafenster gen Westen für den Sonnenuntergang und eines gen Osten – am Kopfende des Lagers – für den Sonnenaufgang. Also alles Tip-Top. Den Abend beschlossen wir dann in gemütlicher Runde und mit einem Yenga Turm in ungeahnter Höhe.
Am nächsten Tag stand der Höhepunkt der Kletterwoche auf dem Programm: der Mindelheimer Klettersteig. Zunächst etwas regnerisch klarte es dann doch auf und wir konnten bei gutem Wetter losziehen. Schon auf dem Weg zum Einstieg in den Steig trafen wir auf kleine Herde Steinböcke – recht nah am Wanderweg. Völlig unbeeindruckt von uns und mit stoischer Miene standen die Steinböcke ca. 5 m entfernt von uns: Vis-a-Vis mit den Steinböcken – da kam fast die Frage auf, wer hier wen betrachtet. Im Steig waren wir dann runde 5-6 Stunden und konnte einige herrliche Ausblicke auf die Allgäuer Alpen genießen. Aus dem Steig heraus ging es dann auf die Mindelheimer Hütte zur letzten Übernachtung. Der Steig war nicht ganz ohne, technisch eher mittelmäßig anspruchsvoll, aber wegen der Länge und fehlender Notausstiege mit sehr hohen Anforderung an die Kondition verbunden. Alternativ ist auch die Umgehung des Steiges über einen sehr entspannt zu laufenden Höhenweg möglich.
Am nächsten Tag ginge es dann von der Mindelheimer Hütte bergab ins Tal und eine durchwachsene, am Ende doch noch tolle Kletterwoche ging zu Ende.
Das Fazit:
- Klettern macht viel Spaß
- Eine Wetter App ist nicht besser als die andere – oder mehr Wetter Apps bedeuten nicht mehr Sonne
Danke an Andreas für die Organisation und für’s dabei sein.
Bernd