Wanderwoche der Sonntags- und Donnerstagswanderer in Ramsau am Dachstein 07.2020

Rückblick und Dank

Früh im Jahr entstand der Plan, wir könnten doch nach Ramsau am Dachstein fahrn. In Siegfried fand sich dann der Mann, der Dachstein-erfahren und gut organisieren kann. Die Teilnehmerliste blieb nicht lange leer, ideenreiche Mails gingen hin und her. Doch es konnte keiner erahnen, inzwischen zog Corona weltweit seine Bahnen. Ängste und Zweifel, geprägt von vielen Verboten, erzeugten nicht nur bei uns Wanderern Chaoten. Siegfried fragte sich, was ist denn nun zu tun und ließ die konkrete Planung erst mal ruhn. Inzwischen trafen Regierungen diverse Entscheidungen – mal so und mal so. Wir schöpften Hoffnung und waren sehr froh, dass Siegfried nach der Corona-Lockerung trat wieder in Aktion, die mit Inge überlegten Wandertouren erarbeitete er in Perfektion. Nach dem Ab und Auf der Teilnehmerliste, gingen schließlich 21 Leute am Dachstein auf die Wanderpiste. In Ramsau-Schildlehen war ab Freitag die Wiedersehensfreude der Wanderer groß, für die bereits Angereisten ging am Sonntag die Kulmbergrunde gleich los.

Montag
Montag nahm Siegfried mit der Rittisbergrunde das offizielle Wanderprogramm auf, hier ging es nicht viel runter und rauf. Das Wetter war super, die Landschaft und die Wanderwege sahen gut aus, Freude und Dankbarkeit kamen mit Scherzen und Lachen auf der Ochsenalm voll raus. Es war der letzte Wegabschnitt, auf dem die imposante Ansicht auf das Dachsteinmassiv begleitete den Schritt.
Dienstag
Dienstag war die Silberkarklamm mit Start am Mühlenbach dran, die Klamm ist bestens präpariert zum Begehen für Jedermann. Wir gingen über Pfad und Holzsteg, neben dem Bach und über den Bach führte der Weg. Steil waren die Felsen nebenan, tief im Felsen zog der Bach seine wilde Bahn. Wir staunten nicht schlecht über die menschlichen Gämsen, die seitlich mutig erklommen gen Himmel die Felsen. Fotos von Steinböcken ließen sich erhaschen, auch ihre Kletterkunst hat sich gewaschen. Nach Labung in der Silberkarhütte machten wir kehrt, einhellig der Meinung, auch diese Tour war es wert.
Mittwoch
Mittwoch ging es bei traumhaftem Wetter mit der Dachstein-Gletscherbahn hoch hinaus, wir stiegen in 2.700 m Höhe an der Dachstein-Gletscherwelt heraus. Nicht zu beschreiben, was sich uns dort bot, es fehlen die Worte, man kommt in Erklärungsnot, wie Natur mit Technik gelungen vereint, ließ unsere Augen nicht los, für die Blicke auf Gletscher, Berge, Ferne und Tal passt nur das Wort grandios. Gipfel, Skyline, Hängebrücke, Treppe ins Nichts faszinieren, im Eispalast ging man 6 Meter unter dem Eis staunend spazieren. Für einige war die Talfahrt auf dem Gondelbalkon mit Frischluft runter und dann auf Inges Rat entspannt und beglückt zu Fuß ins Tal hinunter.
Donnerstag
Donnerstag wurde es für uns alle famos, in Fahrgemeinschaft fuhren wir ins idyllische Filzmoos. Von hier mit der Papagenobahn seniorengerecht zur Schörgi-Alm, unsere Sensoren schlugen ahnungsvoll Alarm. Ein anderes Begehen der Natur war heute dran, über den Wurzelpfad stolperten wir durch Hochmoor-Gelände dann. Der Weg, gesäumt von reichlich silbrig-weißen Wollgrasbestand, mündete auf dem schönen Aussichtsberg Rossbrand. An der nahen Radstädter Hütte angekommen bedauerten wir sehr, dass mangels Personal die Einkehr gab kein Trinken und Essen her. Stattdessen sahen wir uns am Ehrfurcht gebietenden Rund der Berge satt und wieder waren wir von der großartigen Natur und ihren Wundern platt. Dann kam der Abstieg auf dem Dr.-März-Weg, der so harmlos klang, doch es wurde uns beim Begehen manchmal angst und bang.
Freitag
Freitag waren wir auch vom Wetterglück gesegnet, es hatte bisher noch keinen Tropfen geregnet. Wir stiegen an der Talstation der Dachsteinbahn ein, um dem gewaltigen Dachstein an der Dachsteinsüdwandhütte ganz nahe zu sein. Hinab zum Marbach war es erst schwer, doch in der Mulde lief es sich dann ganz leger. Dagegen mussten wir uns die Bachlalm hart erkämpfen, dass unsere schweißnassen Wangen nur so glänzten. Folglich die Getränke umso mehr zischten, uns am Kaiserschmarrn stärkten und am köstlichen Nass erfrischten. Der steirische Wanderbus brachte sicher uns heim, wir hatten wieder Grund, um glücklich zu sein.
Samstag
Samstag am Morgen, es kam reichlich Regen von oben, Siegfried schlug vor, wir lassen das Wetter toben. Die vernünftige Entscheidung war, wir lassen das Wandern sein, dachten ans Kofferpacken und blieben daheim. Doch einige zog es später per Bus hinauf, der Rückweg nahm über die Austriahütte und den Roseggersteig seinen Lauf. Am Abend im Hotel ließen wir mit einer Revue die Woche ausklingen und von der Chefin Getränke bringen.

Uns allen ist mehr als sonnenklar, dass die Wanderwoche in Ramsau spitze war. Busverbindungen, Wanderungen, Hütteneinkehr – Respekt, alles bewundernswert perfekt. In diversen Lokalen haben wir gut gespeist und ein besonderes Lob unserem Landhaus Karlbauer allermeist. Nett war die Gastgeberfamilie Pilz, gut das Ambiente, klasse das Frühstück, wir hatten einfach Glück.

Wir können nur loben, danken und hoffen, dass Siegfried und Inge es auch mit der Truppe gut getroffen.