Ausbildungswoche für zukünftige Familiengruppenleiter(innen)

Ausbildungswoche für zukünftige Familiengruppenleiter(innen) in Obernberg am Brenner (August 2019)

Meine Tochter und ich haben eine spannende Ausbildungswoche in Obernberg am Brenner absolviert und wollen gerne von unseren Erlebnissen berichten.

Ausgeschrieben war die Woche für zukünftige Familiengruppenleiter mit Kindern ab 5 Jahre und angereist ist eine nette Mischung von Menschen, die eines vereinte: Die Liebe zur Natur und den Bergen und die Liebe zu Kindern. Beste Voraussetzungen, um ein Familiengruppenleiter-Dasein für den Alpenverein zu beginnen!

Bei der Unterkunft handelte es sich um ein Jugend- und Seminarhaus des Österreichischen Alpenvereins, das sehr gut und sehr freundlich geführt wird und das eingebettet ist in eine ganz ursprüngliche Landschaft, fernab von Touristenströmen. Diese Tatsache ermöglichte es uns, Familientouren zu gehen bzw. zu planen, die geprägt waren von wahren Naturerlebnissen: Wanderwege mussten wir uns mit den Kühen teilen, Mittagessen oder Brotzeiten nahmen wir in Form von Picknicken zu uns (Hütten zum Einkehren gibt es dort nicht), schwimmen war nur möglich, wenn man das eiskalte Bergwasser nicht scheute und anderes mehr.

Insgesamt haben wir drei große Tagestouren unternommen, von denen die erste eine „Demo“-Tour war. Unsere sehr netten Kursleiterinnen Christiane und Eva hatten diese organisiert. Während dieser Tour erfuhren wir bereits allerhand nützliche Details, auf die es bei einer Führungstour mit Kindern ankommt: Motivation erzeugen, gleich von Beginn an, mittels lustiger Spiele, bei denen die Kinder einbezogen werden; Tourentransparenz schaffen, damit die Kinder erfahren, worauf sie sich freuen können; potentielle Gefahrenstellen erkennen oder Wanderpassagen abseits der Wege richtig einschätzen; genügend Pausen einplanen, ggfs. auch spontan, und mit Motivationsspielen oder Auflockerungsübungen ansprechend gestalten, um die gute Laune bis zum Ende aufrecht zu erhalten, usw.

Die darauf folgenden Touren planten wir erwachsene Teilnehmer jeweils zu zweit. Dabei waren wir in zwei großen Gruppen organisiert: diejenige Gruppe mit den jüngeren und die andere Gruppe mit den älteren Kindern, um möglichst allen hinsichtlich Schwierigkeit, Länge und Anspruch gerecht zu werden. Wir Großen bereiteten uns an zwei Nachmittagen und Abenden auf unsere eigene Tour vor – und auf einen theoretischen Kurzvortrag.

Und à propos theoretisch: Wir haben viele verschiedene Lektionen erhalten: Führungstechnik, Orientierung im Gebirge, Wetter, Notfallmanagement, Rechtsfragen, Strukturen im DAV und einiges mehr. Durchweg alles interessant und abwechslungsreich aufbereitet. Absolut herrlich waren einige Aufwärmspiele, die uns sehr erheiterten und die ich bereits in anderen Gruppenkonstellationen ausprobieren musste („HO – HA – HE“, „Ich fahre Bus…“)

Während unsere Köpfe rauchten, kümmerten sich Louise und Johanna liebevoll um unsere Kinder. Jeder Tag endete mit einem Vorlesekapitel aus den Wawuschels.

Eine Rallye, wieder gemeinsam mit Jung und Alt, rundete das Wochenprogramm dann sehr schlüssig ab.

Es war schön!
Jenny Wahrheit